2018

Trëppeltour

 

Winterzeit ist Ruhezeit. Dieser Spruch mag wohl für unsere Klassiker mit Stern gelten, wovon die meisten gut eingemottet auf die neue Saison warten – so aber nicht für die Mitglieder des Mercedes-Benz-Club Luxembourg! Die Jahresabschlussfeier im Dezember und die „Trëppeltour“ Anfang Februar sind stets eine gute Gelegenheit, sich wieder zu treffen und den gesellschaftlichen Aspekt des Vereinslebens zu pflegen.

So geschehen auch am Sonntag, 4. Februar 2018, als sich 47 Interessierte in Hollerich im Straßenbahn- und Busmuseum der Stadt Luxemburg trafen. Der Ausgangspunt der diesjährigen Tour, welche von Vorstandsmitglied Guy Rolling organisiert wurde, war mit Vorbedacht ausgesucht worden, denn nicht der sportliche, sondern der kulturelle Aspekt stand dieses Mal im Vordergrund. Unter fachkundiger Führung durch Mitarbeiter des Museums tauchten wir in die Welt von über 140 Jahren des öffentlichen Verkehrs der Stadt Luxemburg ein. Für manchen war es neu zu hören, dass schon 1875 eine Tram in Luxemburg verkehrte, wohl gemerkt nicht mit Motor, sondern mir lebendigem PS-Antrieb, und von der wir einen getreuen Nachbau bestaunen konnten. Nach der Elektrifizierung der Stadt wurden die Pferde in Rente beurlaubt, und eine elektrische Tram übernahm ab 1908 die Beförderung der Fahrgäste. Der letzte Wagen, eine TVL-Maschine von 1931, mit 50 KW Leistung durch zwei 550 V-Motoren, bediente die Linie 10 von Beggen nach Luxemburg-Stadt. Dieser Wagen, der am 5.9.1964 die allerletzte Fahrt der städtischen Trambahn tätigte, steht in tadellosem Originalzustand im Museum und wurde speziell für unsere Gruppe unter Strom gesetzt, sodass wir eine kleine Rundfahrt über das Gelände des Museums erleben durften. Für die Älteren unter uns war dies der Grund für nostalgische Erinnerungen an Zeiten wo es per Pedes nicht viel langsamer voran ging als mit der Tram. Für die Jüngeren und die Kinder war es eine Fahrt der Sonderklasse durch die sie eine kurze Zeitreise voller Staunen erleben konnten.

Die nächste Etappe unserer Tour war ebenfalls ein Retro-Erlebnis, mit dem wir allerdings einen Zeitsprung von über 50 Jahren vornahmen: Der „ale Stater Bus“ Nummer 167, ein Mercedes-Benz, Modell O 405 N2 Jahrgang 1995 brachte uns zu gleich 3 Zukunftsprojekten der Mobilität, die am vergangenen 10 Dezember ihren Dienst aufnahmen.

In der rue St Mathieu hieß es umsteigen, um mit dem Panoramalift des Bahnhofs Pfaffenthal auf die Ebene der Standseilbahn zu gelangen. Diese 12 Meter langen gegenläufigen Kabinen befördern je bis zu 168 Personen über eine Strecke von 200 Metern in 1 Minute, bis zum 38 Meter höher gelegenen Plateau Kirchberg. So schaffen sie es, innerhalb von 10 Minuten in Spitzenstunden bis zu 1.200 Personen zu transportieren.

Oben angekommen stiegen wir in die Tram um, die einer alten Tradition der Schmalspurbahnen folgend, auf den Namen Siggy getauft wurde. Dieses 45 Meter lange und bis zu 420 Personen fassende Gefährt, mit einer Kapazität von bis zu 10.000 Fahrgästen pro Stunde in beide Richtungen, brachte uns über den ersten fertiggestellten Teil der Strecke von der „roten Brücke“ bis zur momentanen Endstation an den Ausstellungshallen. Die letzte Etappe unserer Expedition in die Zukunft erlebten wir im „neuen Tramsschapp“. Nach einer Videoprojektion, begleitet von den nötigen Erklärungen, konnten wir die riesige Abstellhalle und die Instandhaltungswerkstätten für die 32 in Zukunft zirkulierenden Tramfahrzeuge besuchen.

Alle Teilnehmer der diesjährigen Trëppeltour waren sehr von der Anlage angetan, welche man nur im Gesamtkonzept erfassen kann, und die uns nicht nur in architektonischer und technischer Hinsicht erstaunte. Den vielleicht wichtigsten Aspekt davon, nämlich den wirtschaftliche Nutzen, haben wir am eigenen Leib erlebt, verschafft er doch den Passagieren der Nordstrecke eine Zeitersparnis von einer halben Stunde zwischen Hauptbahnhof und Kirchberg und trägt somit seinen Teil dazu bei, den Verkehrskollaps der Stadt Luxemburg zu vermeiden.

Einen Überblick ist in folgender Computeranimation zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=PkUbh1m3hPU

Den Abschluss dieser sehr aufschlussreichen Tour begingen wir im Restaurant „Lentze Parc“ in Bartringen, wo wir beim gemeinsamen Mittagessen die Eindrücke noch einmal Revue passieren lassen konnten.

Text & Fotos Guy M.

 

 


Autojumble

Viele Jubiläumsfahrzeuge auf dem Messestand des MBCL

Am 10. und 11. März 2018 fand der von der “Letzebuerger Oldtimer Federatioun” organisierte “Autojumble” in den Messehallen auf Kirchberg statt. Am Samstag und am Sonntag waren die Messehallen auf Kirchberg gut gefüllt: zahlreiche Enthusiasten der Luxemburger Oldtimerszene hatten den Weg zur Luxexpo gefunden. Der Mercedes-Benz Club Luxembourg stellte in diesem Jahr seinen Clubstand unter das Thema der verschiedenen Jubiläen die 2018 gefeiert werden.

Deshalb waren ein blauer „Strich 8“ 230 E für die 50 Jahre dieser Baureihe, ein 280 SE in Kaledoniengrün für die 45 Jahre der Baureihe 116, ein 280 SE der Baureihe 126 in der Farbe Champagnermetallic für die 40 Jahre des ABS-Systems, ein astralsilberner 190 E der Baureihe W201 für die 35 Jahre des „Baby-Benz“, sowie ein 290 GD in Polarweiß für 40 Jahre G-Klasse ausgestellt. Abgerundet wurden die Exponate durch einen blauen 300 SL der Baureihe R107 sowie ein neues E-Klasse-Cabriolet, das von Merbag Luxembourg zur Verfügung gestellt wurde.

Die ausgestellten Fahrzeuge waren genauestens beschrieben mit ihren jeweiligen interessanten Lebensgeschichten. Viele Besucher des Clubstandes bewunderten den ausnahmslos ausgezeichneten Zustand der Fahrzeuge. An den beiden Ausstellungstagen betreuen Vorstandsmitglieder des Mercedes-Benz Clubs die Anfragen der Besucher.

An den Bildschirmen, die auf der Wand des Clubstandes befestigt waren, wurden Filme aus der Entwicklung der ausgestellten Baureihen gezeigt. Wie jedes Jahr stattete auch Wirtschaftsminister und bekennender Mercedes-Benz Oldtimer-Fan Etienne Schneider unserem Messestand einen längeren Besuch ab. Im Laufe der Ausstellung erhielt der Club eine Reihe von Original-Prospekten und Postern der ausgestellten Fahrzeuge, aus der Hand eines Sammlers und fachkundigen Kenners der Mercedes-Benz Baureihen. Wir bedanken uns herzlich für diese Spende, die das Archiv des Clubs bereichert und bei kommenden Ausstellungen sehr hilfreich sein wird.

Text & Fotos: Jean-François Z.


 

 

Fréijorstour

Als sich am Sonntag den 6. Mai die an der Frühjahrsausfahrt teilnehmenden 41 Freunde des Sterns am Sitz des Automobilclubs  in Bartringen trafen, freuten sich alle über 6 richtige Treffer im Wetterlotto: Über unseren Köpfen nur blau, keine Spur von Dunst oder Wolken, und mitten drin eine große glühende Sonne, die nicht müde wurde, uns und die Natur mit ihren wärmenden Strahlen zu verwöhnen. Unter diesen Voraussetzungen war der Tag schon gerettet bevor er richtig begonnen hatte.

Unsere Tour ist wie üblicherweise mit Kaffee/Croissants an den Start gegangen, bevor sich die Kolonne von 22 Fahrzeugen in Bewegung setzte. Das vielfältige Modellmix reichte von 190SL als ältestes Fahrzeug über Pagoden, 107er und 129 SL’s bis zu SLK der ersten Baureihe als jüngsten Klassiker, um nur einige zu erwähnen.

Die vom Clubvorsitzenden Jean-François Zimmer geplante Tour führte uns mittels Roadbook durch den westlichen Teil des Landes nach Roost. Unterwegs genossen wir nicht nur die erste gemeinsame entspannte Ausfahrt, sondern auch immer wieder die Landschaft und Panoramen die sich, besonders im Eischtal, in einer in frischem Grün erstrahlenden Natur darboten.

Nach dem überreichen und köstlichen Buffet im Restaurant Vitarium in der Großmolkerei Luxlait gingen wir gestärkt in die zweite Runde.

Nach kurzer Fahrt und nach etwas umständlicher Parkplatzsuche wegen Straßensperren, trafen sich alle im Conservatoire National des Voitures Historiques in Diekirch wieder. Dieses in Anwesenheit von Jutta Benz, Urenkelin von Carl Benz, im April 2004 eingeweihte Automuseum sticht aus dem gewohnten Einerlei der zahlreichen Automobilmuseen des Auslandes in mehreren Hinsichten hervor: Es befindet sich an historischer Stätte in einem original erhaltenen und denkmalgeschützten  Jugendstilbau des Kutschenbauers Jean Wagner, der sich durch Zusammenarbeit mit Carl Benz persönlich hervortat, und dessen Nachfahren während Jahrzehnten die Marke mit dem Stern an dieser Stelle in Luxemburg vertraten, bevor die Räumlichkeiten zu klein wurden. Andererseits unterscheidet es sich konzeptuell dadurch, dass die ausgestellten Fahrzeuge, die eine Zeitspanne von den Anfängen bis 1970 umfassen, als Leihgaben seitens der Oldtimerbesitzer in wechselnder Reihenfolge zur Verfügung gestellt werden. Es versteht sich von selbst, dass die Ausstellungen markenübergreifend sind, und dass auch schon verschiedene Fahrzeuge unserer Clubmitglieder gezeigt wurden und, dass  dies in Zukunft auch noch der Fall sein wird. Außerdem  bereichern in regelmäßiger Folge Ausstellungen zu speziellen Themen das Angebot und stellen somit ein lebendiges Museum dar, wo Bewegung drin ist. So ist zurzeit ein Raum den historischen Motorrädern gewidmet, darunter Exemplare der Marke Whizzer, welche zur großen Verwunderung der meisten Besucher, in US-Lizenz in Luxemburg-Cessingen zwischen 1947 und 1955 zusammengebaut wurden!

Die letzte Etappe der diesjährigen Fréijorstour führte uns durch den östlichen Teil des Landes, wo die bewaldeten Hänge entlang der Felsformationen im Müllerthal willkommenen Schatten spendeten, bevor wir wieder in Bartringen eintrafen. Die Terrasse des Restaurant New Inn bot den gemütlichen Rahmen für das Abendessen und Benzingespräche oder persönlichen Austausch.

Text: Guy M. Fotos: Guy M & Jean-François Z

 

Offizielle Vorstellung der neuen Clubzeitschrift Carl’s

Am 6. Juni 2018 fand in den R.umlichkeiten von Mercedes-Benz in Diekirch die Vorstellung von Carl’s, der neuen Zeitschrift des Mercedes-Benz Club Luxembourg, statt. Auf Einladung des MBCL und der Merbag-Gruppe, fanden sich der Vorstand des Clubs, zahlreiche Mitglieder, sowie die Verantwortlichen von Merbag und mehrere Anzeigenkunden zu einem Umtrunk ein. Nach der Begrüßung durch Guy Haeck, Verkaufsleiter der Niederlassung, stellte der Vorsitzende des Clubs, Jean-François Zimmer, das Konzept der neuen Zeitschrift vor und erklärte deren Entwicklung. Gemeinsam enthüllten die beiden Sprecher den Tisch, auf dem die erste Ausgabe ausgelegt war und verteilten die Exemplare an die Anwesenden. Als Kulisse waren im Showroom die beiden Hauptprotagonisten der ersten Nummer von Carl’s ausgestellt: ein schwarzes 300 Adenauer Cabriolet von 1953 sowie eine tunisbeige Pagode von 1970. In den darauffolgenden Tagen wurde die erste Nummer von Carl’s dann in den Niederlassungen, bei den Anzeigenkunden und in ausgewählten Verteilerpunkten für die Öffentlichkeit ausgelegt. Carl’s erscheint zweimal jährlich in einer Auflage von 4.000 Exemplaren. Mittlerweile ist die erste Ausgabe vergriffen: sie wurde in Luxemburg sowie im Ausland mit große Begeisterung aufgenommen.

Text: Jean-François Z. Fotos: Guy M & Jean-François Z.


 

Weekend à Provins

Un plongeon dans l’histoire médiévale et de la Deuxième Guerre mondiale

Le dernier weekend de juin, le Mercedes-Benz Club Luxembourg avait programmé son excursion annuelle à l’étranger, préparée de longue date par les familles Lauer et Scuri. Cette année, le roadbook nous menait pour un weekend au sud-est de Paris, plus précisément à Provins, dans la région Île-de-France. Le point de rassemblement pour les 15 équipages était fixé à l’Aire de Berchem. Sous un soleil estival, la route nous menait par la Lorraine et le premier arrêt se faisait à Domrémyla- Pucelle, où se situe la maison natale de Jeanne d’Arc. Après une brève visite des lieux, nous sommes repartis en direction de Colombey-lesdeux- Eglises, dans le département de la Haute-Marne. 

Le repas du midi terminé, une visite du village s’imposait : il est devenu célèbre pour avoir été choisi comme résidence secondaire par le général de Gaulle, qui y avait acquis en 1934 une propriété dénommée « La Brasserie » et rebaptisée aussitôt « La Boisserie ». Il avait choisi Colombey parce que cette localité se trouvait à mi-chemin de Paris et de ses garnisons de l’Est et du Nord. Il y est mort le 9 novembre 1970 et repose, avec son épouse et sa fille, au cimetière de Colombey. Depuis, Colombey est devenu l’un des symboles phares du gaullisme. Après un passage à sa tombe, nous nous sommes rendus à « La Boisserie » et avons visité avec un guide la résidence de De Gaulle, où il avait reçu en septembre 1958 le chancelier Konrad Adenauer.

Notre dernière étape à proximité était la visite du Mémorial Charles de Gaulle, avec son musée adjacent. Le Mémorial constitue un véritable rendez-vous avec l’histoire du vingtième siècle et une rencontre avec Charles de Gaulle dans son intimité. Pensé comme le socle de la Croix de Lorraine, le bâtiment inscrit tout à la fois le personnage de Charles de Gaulle au coeur de la modernité et dans les paysages de Colombey-les-deux-Eglises.

En fin d’après-midi, nous avons passé la grande porte de la cité médiévale de Provins, et avons investi les chambres à l’hôtel « Aux Vieux Remparts ». La journée s’est clôturée par un dîner en terrasse.

Le lendemain matin, un guide nous attendait pour la visite de la Cité médiévale. La première étape était la Tour César, implantée à l’extrémité de l’éperon rocheux, monument symbole de Provins. Construite au xiie siècle par les Comtes de Champagne, alors que s’élaboraient de nouveaux modèles de donjons défensifs et représentatifs, la Tour César est l’un des témoignages exceptionnels de l’histoire d’architecture militaire médiévale. Nous avons visité l’intérieur de la Tour, avons fait le chemin de ronde, sommes passées par les différentes chambres et salles, et avons grimpé jusqu’à la charpente pour découvrir les cloches, dont la plus grosse pèse 3 tonnes et a été fondue en 1511.

De retour au centre-ville, nous nous sommes rendus à la Grange aux Dîmes. Il s’agit d’un édifice bâti au xiiie siècle. Pendant les foires de

Provins, il était utilisé comme marché couvert. Au xviie siècle, il servait à entreposer la dîme, l’impôt collecté sur les récoltes et versé à l’église. Passant par la merveilleuse salle voûtée, nous avons pu découvrir les métiers de l’époque : les marchands, le changeur, le potier, l’écrivain public, le carrier, le tailleur de pierre, ou le parcheminier, tous illustrés de manière très représentative.

Après un déjeuner libre en terrasse, nous avons visité les galeries souterraines de la ville ainsi que son musée. Provins possède des réseaux de souterrains d’une importance exceptionnelle, riches de par leur qualité et leur diversité. Exploités d’abord comme carrières, puis en tant qu’entrepôts pendant les Foires de Champagne, elles ont aussi été des refuges ou encore des lieux de réunions secrètes. Le Musée de la ville, établi dans une maison romane qui est le plus ancien édifice civil de Provins, abrite des pièces précieuses des siècles passés, issues de fouilles archéologiques réalisées à Provins et ses environs, allant de la préhistoire au xix siècle, en passant par La Renaissance. Il abrite notamment des vestiges exceptionnels du trésor de Saint-Quiriace (pièces d’orfèvrerie, icône trinitaire du xv siècle et chasuble de saint Edme, en lampas de soie du xiiie siècle), des sculptures et peintures, des objets rares comme une tour d’abandon, utilisés pour abandonner les orphelins récupérés aux portes des églises.

Nous avons terminé la journée par une visite libre de la ville, avant de nous retrouver pour l’apéritif dans les caves voûtées de l’hôtel et pour le dîner servi en terrasse.

Le dimanche matin, après le petit-déjeuner, le signe du départ a été donné. Le roadbook nous a conduits au Lac du Der-Chantecoq, à la limite des départements de la Marne et de la Haute-Marne. Conçu pour protéger Paris des inondations, le Lac a pour but de renforcer le débit de la Marne en étiage et d’en atténuer l’ampleur des crues. Il doit son nom à la fois au pays du Der, région naturelle où il est implanté, et au village de Chantecoq qui fut détruit avec ceux de Champaubertaux-Bois et Nuisement-aux-Bois lors des travaux de réalisation du lac dans les années 1960 et 1970. Sa capacité nominale est de 350 millions de m3. Avec une superficie de 48 km2, c’est le plus grand lac artificiel d’Europe, en excluant les lacs de barrage. Au bord du lac, nous avons pu faire une courte pause-midi.

Le chemin du retour est passé ensuite par Bar-le-Duc en direction du Luxembourg.

TEXTE Jean-François Z. PHOTOS Guy M, Jean-François Z


 

Sommer-Ausfahrt 2018

Monschau und der Komplex „Vogelsang“ standen auf dem Programm

Am 29. Juli fanden sich 51 Teilnehmer des MBCL in der Jugendherberge in Echternach ein, um gemeinsam zu frühstücken und somit den Auftakt der diesjährigen Sommertour einzuleiten. Obwohl sich das Datum mitten in den Sommerferien befand, waren die Organisatoren um Clubmitglied Michael Bisdorf und die Familie Scuri doch recht überrascht von der großen Teilnehmerzahl. Nach dem Briefing und dem Verteilen der Roadbücher, starteten wir in Richtung Monschau. Eine kurzfristige Umleitung konnte die gute Laune nicht verderben, das Sommerwetter begleitete uns durch die wunderbaren Landschaften.

Ein Zwischenstopp wurde am Parkplatz bei der Oleftalsperre eingelegt, Die Stauanlage Oleftalsperre befindet sich in der Nähe des Nationalparks Eifel bei Hellenthal im Naturpark Hohes Venn-Eifel. Erbau zwischen 1954 und 1959, dient sie dem Schutz der umliegenden Gemeinden vor Hochwasser und zur Trinkwassergewinnung: das Staubecken fasst rund 20 Millionen Kubikmeter und wird von dem Fluss Olef gespeist.

Zur Mittagszeit erreichte unsere Gruppe Monschau, wo wir im Restaurant „Schnabeleum“ ein ausgezeichnetes Menu verkosteten. Als erste Etappe am Nachmittag fuhren wir nach Schleiden-Gemünd zum Berg Erpenscheid. Dort befindet sich die Ordensburg Vogelsang, ein von den Nationalsozialisten errichteter Gebäudekomplex. Die Anlage diente der NSDAP zwischen 1936 und 1939 als Schulungsstätte für den Nachwuchs des NSDAP-Führungskaders. Der unter Denkmalschutz stehende Teil der Bauwerke umfasst eine Bruttogeschossfläche von mehr als 50.000 Quadratmeter und gilt nach den Parteitagsbauten in Nürnberg mit fast 100ha bebauter Fläche als die größte bauliche Hinterlassenschaft des Nationalsozialismus in Deutschland.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Komplex von britischen Streitkräften übernommen, die im umliegenden Gelände auf 6.354 ha den Truppenübungsplatz einrichteten. Von 1950 bis Ende 2005 wurde die Infrastruktur von belgischen Militärstreitkräften übernommen, die unter dem Namen „Camp Vogelsang“ dort eine Kaserne einrichteten und diese und den Truppenübungsplatz bis 2005 nutzten bzw. verwalteten. Seit dem 1. Januar 2006 ist die Anlage wieder der Öffentlichkeit als „Vogelsang Internationaler Platz“ zugänglich, nachdem die militärische Nutzung aufgegeben worden ist. Ein Teil der umliegenden Flächen ist durch Rad- und Wanderwege erschlossen. Ein temporäres Besucherzentrum mit Restauration wurde 2006 in der ehemaligen Kantine der Burg (Ostflügel) eingerichtet und 2008 erweitert. 2011 wurde das belgische Truppenkino aus den 1950er Jahren saniert. Dort befand sich dann das temporäre Besucherzentrum bis zur Fertigstellung des neuen Forums, das von 2012 bis 2016 erbaut wurde. Außerhalb der Ordensburg, im ehemaligen Truppenlager Schelde von Camp Vogelsang, werden seit Anfang 2017 Flüchtlinge untergebracht.

Nach einer ausgiebigen Besichtigung der Anlagen fuhr unsere Gruppe weiter in Richtung Euskirchen und Malmedy, durch St. Vith und überquerte die Grenze in Weiswampach. Gegen 19 Uhr trafen wir am Parkplatz des „Centre de formation pour conducteurs“ in Colmar-Berg ein und verbrachten den Abend in dem dort gelegenen Restaurant.

TEXT Jean-François Z. FOTOS  Guy M, Paul O, Michael B.


 

Rentrées’tour 2018 im Rahmen des Oldtimerday

Mercedes trifft auf Dressurpferd

Am 16. September fand der diesjährige „Rentrées’tour“ nach der Sommerpause statt. Den Rahmen bot passenderweise der „Oldtimerday“, der von der “Letzebuerger Oldtimer Federatioun LOF“ ins Leben gerufen wurde, um Politik und Bevölkerung ins Bewusstsein zu rufen, dass die Liste der Oldtimerliebhaber in unserem Land sehr lang ist und die Traditionen im Automobilbereich wachgehalten werden.

Treffpunkt war das LOF-Oltimerbreakfast in der Garage Kontz in Niederkorn: dort fanden sich neben zahlreichen anderen Marken auch die Mercedes-Benz-Clubfreunde ein, um gemeinsam zu frühstücken. Das Roadbook, von Paul Origer vorbereitet, führte uns ab 10.30 Uhr durch wunderschöne, sonnenüberflutete Landschaften in Richtung Norden. Gegen Mittag trafen wir in Welscheid beim – in einer herrlichen Umgebung gelegenen – „Dressurstall Wandhaff “ ein, wo an dem Wochenende die Landesmeisterschaften im Dressurspringen stattfanden. Die Besitzer des Hofes, ebenfalls Oldtimerliebhaber, hatten sich dem Oldtimerday der LOF angeschlossen und es ergab sich also eine fantastische Kombination Oldtimer-Dressurpferd. Den ganzen Tag über trafen Oldtimerfreunde in Welscheid ein, um eine Pause auf ihrer Route einzulegen. Wir durften unsere Sammlerfahrzeuge inmitten des Hofes ausstellen und die Pferdeliebhaber bewunderten neben den vierbeinigen auch die vierräderigen Schmuckstücke.

Während der Mittagspause konnten wir einzelnen Prüfungen zusehen, bevor wir gegen 15 Uhr wieder aufbrachen in Richtung Bartringen. Dort stand nämlich die Ankunft der „Stroossen Classics“ auf dem Programm, der wir uns ebenfalls anschlossen. Im Zentrum des Dorfes, im sogenannten „Shared Space“, waren zahlreiche Oldtimer der unterschiedlichsten Marken ausgestellt, während ihre Besitzer ein regelrechtes Fest feierten. Unsere Ausfahrt beendeten wir anschließend im nahegelegenen Restaurant New Inn.

TEXT Jean-François Z FOTOS : Paul O, Jean-François Z.


 

Herbstausfahrt

Vom Oktoberfest zur Römischen Villa

Am Sonntag, dem 7. Oktober trafen sich die Mitglieder des MBCL zur diesjährigen Herbstausfahrt, die auch die letzte Ausfahrt der Saison ist. Am neuen Park&Ride-Parkplatz in Junglinster fanden sich rund 20 Teams ein und erhielten nach dem Briefing von Angela Parlanti, der Organisatorin der Tour, das Roadbook. Durch abgelegene und verschlafene Dörfer ging es in Richtung Osten. Ziel war das Eifeler Dorf Orenhofen, in dem an dem Wochenende unsere Clubfreunde, die Familie Schöben, wie jedes Jahr ein Oktoberfest organisierten. In den Hallen und speziell hergerichteten Zelten auf dem Gelände ihres Bauernhofes gab es alles was traditionell zum Oktoberfest gehört. Nach einer kräftigen Stärkung über die Mittagsstunde fuhren wir weiter in Richtung Longuich und besichtigten dort, unter der fachkundigen Führung der Bürgermeisterin, die Römische Villa Urbana, die im 2. Jahrhundert n. Chr. erbaut wurde und eine Ausdehnung von 110 mal 28 Metern hatte. Teile der Villa wurden in Longuich/Mosel an der „Römischen Weinstraße“ ausgegraben und rekonstruiert. Aufgrund ihrer Größe und der Ausstattung wird angenommen, dass sie als Alterssitz eines höheren Beamten aus dem nahen Augusta Treverorum (Trier) diente.

Mauerreste der Villa wurden 1984 bei Flurbereinigungsarbeiten gefunden. Sie wurden ausgegraben, konserviert und die Gebäude teilweise rekonstruiert. Besichtigen konnten wir einen Teil des einstigen Seitentraktes mit Badeanlage bestehend aus Caldarium (Heißbad), Tepidarium (Warmbad), Sudatorium (Schwitzbad), Frigidarium (Kaltbad) und Praefurnium (Feuerungsraum). Reste von bemaltem Wandputz, Marmorverkleidungen und Glasmosaiken lassen auf eine gehobene Ausstattung der palastartigen Villa schließen, die offenbar den Germaneneinfällen in der Mitte des 4. Jahrhunderts zum Opfer fiel. Östlich der Villa ist ein spätrömischer Sarkophag aufgestellt, der ebenfalls im Zuge der Flurbereinigung rund 150 m westlich oberhalb der Villa angeschnitten wurde. Neben der Villa wurden bei den Ausgrabungen auch Reste anderer Bauten gefunden, die vor allem landwirtschaftlichen Zwecken dienten.

Nach dieser historisch-kulturellen Besichtigung ging unsere Ausfahrt in Richtung Nittel, mit einem Zwischenstopp beim Nachbau einer römischen Wasserleitung, wo die Organisatorin uns Kuchen und Getränke servierte. Der Abschluss der Ausfahrt fand im Restaurant “Nitteler Hof “ statt.

TEXT Jean-François Z, FOTOS Jean-François Z, Paul O.


Chrëschtfeier

FOTOS: Guy M