2021

Fréijorstour

Abwechslungsreiche Ausfahrt bei Sonnenschein

Uff – Endlich! So konnte man die allgemeine Erleichterung beschreiben, als sich am Sams- tag, dem 24. April 2021 36 Teams nach langer Corona- und Winterpause mit ihren Fahr- zeugen in Bettemburg zur ersten Ausfahrt des Jahres trafen.

Unser Clubmitglied Georges Larosch hatte uns den weitläufigen Parkplatz seiner Firma MAKO zur Verfügung gestellt, wo wir die Fahrzeuge bequem abstellen konnten. Die obligaten Café/Croissant wurden dieses Mal von einem fahrbaren mobilen Verkaufsstand aus serviert, wo jeder seine Ration der Reihe nach und im Gänsemarsch abholte und sich gleich zu seinem Wagen begab. In seiner kur- zen Ansprache rief Clubpräsident Jean-François Zimmer noch einmal die Coronaregeln in Erinnerung und gab einige Informationen in Richtung der Fahrer, die zum ersten Mal an einer unserer Ausfahrten teilnahmen. Beim Start wurde jedem Team eine Umhängetasche der Firma MAKO ausgehändigt, die nicht nur das Roadbook, sondern auch Dokumentationsmaterial und ein Hygiene- und Notfallset des Betriebs beinhaltete.

Die erste Tagesetappe führte uns über Bergem, Dahlem und Kahler nach Steinfort an die belgische Grenze, der wir über Gaichel, Pallen und Colpach bis nach Holtz folgten, wo wir ins Landesinnere in Richtung Wiltz abbogen. Auch an diesem Samstagmorgen war wie gewöhnlich auf den Nebenstraßen wenig Verkehr, sodass wir größtenteils in Kolonne fahren konnten. An übersichtlichen Stellen war es ein schöner Anblick, wenn vor einem mehrere Teilnehmer fuhren und gleichzeitig im Rückspiegel noch etliche andere zu sehen waren. In Ortsdurchfahrten wo der Verkehrsfluss mit Ampeln geregelt wird, mussten weniger Roadbookerprobte allerdings der Versuchung widerstehen um sich noch schnell dem Vordermann anzuhängen wenn die Ampel auf orange wechselte!

Im Norden des Landes wo die Landschaft abwechslungsreicher und kühler ist, zeigte die Natur ihr erstes Frühlingsgrün noch etwas spärlicher als weiter südlich. Je enger die Kurven und schmaler oder hügeliger die Straßen, desto grösser war der Fahrspaß. Bei aller Freude durfte die Konzentration auf das Verkehrsgeschehen trotzdem nicht nachlassen, um nicht an unübersichtlichen Stellen ein langsameres Fahrrad oder entgegenkomendes Motorrad, bei denen dieser Teil des Landes sehr beliebt ist, zu übersehen und über einen Haufen zu fahren!

Nach 90 km kamen wir in Wiltz an, wo wir am Camping in der Kaul unsere Mittagspause eingeplant hatten. Für den Campingbetreiber war es kein Problem jetzt in der Vorsaison ein größeres Areal für uns frei zu halten, wo wir uns bequem einrichten konnten. Für die schon anwesenden Touristen war unsere Gruppe eine willkommene Abwechslung, und manche ließen es sich auch nicht nehmen, um unsere Fahrzeuge, die eine Zeitspanne von Angang der 50-er bis Anfang der 90-er Jahre abdecken, näher in Augenschein zu nehmen. Wegen Corona bedingter Schließung war ein Restaurantbesuch nicht möglich, und so war ein bestellter Food Truck eine ideale Lösung in dieser Situation. In geregelter Ordnung und mit vor- geschriebenem Abstand zueinander nahm jeder sein Menü entgegen und begab sich umgehend zu seinem Fahrzeug oder auf den umliegenden Rasen um sein Mittagessen im mitgebrachten Campingstuhl einzunehmen. Es boten sich genügend Gelegenheiten um sich mit seinen Nachbarn zu unterhalten und die sprichwörtlichen Benzingespräche zu führen. Der Wettergott hatte es gut mit uns gemeint und die Sonne strahlte mit dem Blau des Himmels um die Wette. Nach 4 Stunden Ferienstimmung am Campingplatz strahlten nicht nur das Gold und das Blau am Himmel, sondern auch das Rot unserer Nase und Stirn, sodass manche die daheim gelassene Sonnencreme schmerzlich vermissten.

Die nächste Teiletappe führte uns über 40 km über Bockholtz, Goebelsmühle und Wahlhausen zum Niklosbierg bei Vianden wo ein kurzer Halt eingeplant war. Hier bot sich die Gelegenheit um sich die Beine etwas zu vertreten und zum Oberbecken des Pump- speicherwerkes hochzusteigen. Von hier aus werden täglich bis zu 7,3 Millionen Kubik- meter Wasser zur Stromerzeugung über eine Höhendifferenz von 280 m durch in den Fels getriebene Stollen zu den Turbinen im Tal geleitet.

Der letzte Höhepunkt der diesjährigen Fréijoerstour war die Vorbeifahrt am Schloss Vianden, dessen Ansicht von verschiedenen Stellen aus bestaunt werden kann. Es ist nicht verwunderlich, dass Schloss Vianden 2019 vom amerikanischen Nachrichtensender CNN als eines der 10 schönsten Burgen und Schlösser weltweit eingestuft wurde.

Die letzten Kilometer, während denen ein Teil der Fahrer sich aus der Kolonne ausklinkten, je nachdem wo sie wohnen, führte die restlichen Teilnehmer über Reisdorf, Cruchten und Mersch nach Walferdingen, wo nach 95 km die zweiten Tagesetappe endete.

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass diese schöne Ausfahrt Lust auf mehr machte und, dass den Organisatoren Guy Rolling, der die Tour organisiert hatte, sowie Reiny und Louis Scuri, die das Roadbook erstellt hatten, ein großes Dankeschön gebührt. Auch ein großer ßes Merci geht an Georges Larosch, für den das Sponsoring der Veranstaltung durch sei- nen Betrieb MAKO mit nicht unerheblichen Kosten verbunden war.

TEXT Guy M FOTOS MAKO Georges L, Guy M.


Erfolgreiche Fahrzeugausstellung des MBCL im CNVH

Zum 20. Clubjubiläum des Mercedes-Benz Club Luxembourg bot sich die Gelegenheit, eine Ausstellung mit historischen Fahrzeugen der Marke aus Stuttgart im „Conservatoire National de Véhicules Historiques“, dem sogenannten „Automobilmuseum“ in Diekirch, zu organisieren.

Von Mitte November 2020 bis Mitte Mai 2021 stand das Gebäude des Museums – die einstige Kutschen- und Fahrzeugwerkstatt von Jean Wagner, der einen engen Kontakt zu Carl Benz führte – unter dem Zeichen der Marke mit dem Stern. Ein Zufall wollte, dass die Werkstatt von Jean Wagner, die er 1871 gründete, in diesem Jahr ihren 150. Geburtstag feiert.

Bild- und Filmmaterial aus dem Archiv von Daimler-Benz, historische Aufnahmen der alten Wagenerei aus Diekirch, zur Verfügung gestellt durch die Familie Meris-Wagner, sowie Beleuchtungsmaterial, umrahmten die einzelnen Fahrzeuge und stellten sie ins rechte Licht.

Ausgestellt waren 25 Mercedes-Benz Nutz- fahrzeuge, Lieferwagen und PKW, von 1885 bis 1990 über ein Jahrhundert umgreifend. Vom Benz Patent Motorwagen über den 300 SL Flügeltürer bis zum Brauerei-Lastwagen war die Ausstellung jenen Fahrzeugen gewidmet, die in den letzten Jahrzehnten auch in der historischen Niederlassung in Diekirch regelmäßig verkauft und gewartet wurden. Dass diese Ausstellung eine so breite Spannweite umfassen konnte, war möglich dank zahlreicher Clubmitglieder sowie befreundeter Liebhaber, die Autos aus ihren Sammlungen zur Verfügung stellten. In mehreren Vitrinen wurden ebenfalls einige Hundert Miniaturmodelle der ausgestellten Autos und Lieferwagen in allen Größen gezeigt. Sie stammten ebenfalls aus einer privaten Sammlung.

Insgesamt 1.689 Besucher aus aller Welt be- sichtigten die Mercedes-Benz Ausstellung im CNVH. Diese hohe Besucherzahl ist umso beachtlicher, da das Museum pandemiebe- dingt während mehreren Wochen geschlos- sen blieb.

TEXT Jean-François Zimmer FOTOS P. de Gruiter, P. Lobo


Summertour

Besichtigung des grössten Traktorenmuseums der Marke Fendt

Weil wir anlässlich unserer Sommerausfahrt wegen einer geplanten, sehr viel versprechenden Besichtigung, bei der nur eine beschränkte Besucherzahl möglich ist, mit einer hohen Beteiligung seitens unserer Clubmitglieder gerechnet hatten, waren schon in der Planungsphase gleich zwei Termine reserviert worden.

Am Sonntag, den 3. und 10. Juli 2021 waren jeweils 15 Teams mit ihren blank polierten Fahrzeugen am Rathaus in Walferdingen gestartet. Das Wetter war an beiden Tagen nicht gerade hochsommerlich, aber trotz- dem akzeptabel und Mützen oder Regenschirme, wenn auch in Reichweite, mussten nicht in den Einsatz kommen. Vor uns lagen wie mit dem Lineal gezogene 69 km, die wir über die Hauptstrassen Richtung Norden auf direktem Wege zurücklegten, um rechtzeitig beim Lohnunternehmen Reiff in Ulflingen anzukommen. Der Hausherr und seine Mitarbeiter hatten uns in 2 Gruppen aufgeteilt, um uns durch die großen Abteilungen der weitläufigen Anlagen zu führen.

Die erste Etappe der Besichtigung galt dem beruflichen Aspekt, nämlich dem eigentlichen Lohnbetrieb mit seinem riesigen Fuhrpark an landwirtschaftlicher Großtechnik im Agrar-, Erdbau und Kommunalbereich. Wir erfuhren, dass es sich hier um einen der größten Betriebe seiner Art in der Region handelt, der wegen seiner Kompetenzen und seines breiten Maschinenangebots weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Nicht nur die Ausmaße der riesigen Maschinenhalle waren beindruckend, sondern auch die Vielfalt der Maschinen und die ganzen technischen Anlagen, die für den reibungslosen Ablauf sämtlicher Dienstleistungen dieses Sektors notwendig sind.

Die zweite Runde unserer Besichtigung galt der großen Leidenschaft und Herzensangelegenheit des Firmenchefs: Josy Reiff persönlich lotste uns durch seine PS-Sammlung im XXL-Format. In den letzten 20 Jahren hat er sie wahrscheinlich weltweit größte Sammlung an Traktoren der Marke Fendt zusam- men getragen. Mit über 200 Exemplaren dieser Schmuckstücke, angefangen beim ersten Modell des Jahres 1932, steht fast jeder Typ hier, der in den folgenden Jahrzehnten die Produktionshallen verlassen hat.

Nach dieser lehrreichen Führung war es nur noch eine kurze Strecke bis nach Huldingen, wo im Restaurant „K“ ein leckeres Mittages- sen auf uns wartete. Gesprächsstoff war bei vielen von uns der Besuch der Traktorensammlung, da deren Umfang in nicht-land- wirtschaftlichen Kreisen wenig bekannt ist und eine viel bewunderte Überraschung darstellte.

Nach dem Mittagessen fuhren die Teilnehmer dann zur zweiten Etappe durch die ländliche Umgebung des Öslings. Für mich hielt die Nachmittagsrunde eine eher unangeneh- me Überraschung parat. Ich war mit meinem Copiloten in meiner 190-Dieselheckflosse wie alle anderen Teilnehmer gemütlich in den Öslinger „Bergen“ unterwegs, als unser fahrbarer Untersatz plötzlich einfach keinen Millimeter mehr weiterfahren wollte. Tro- ckenpanne! Bei fast voller Füllstandsanzeige und gleichzeitigem Aufleuchten der Warnlampe, war der Schuldige schnell gefunden:

der Schwimmer im Tank war hängen ge- blieben und gaukelte dem nichts ahnenden Fahrer einen immer vollen Tank vor. Ein von einem anderen Teilnehmer herbeigezauber- ter Kanister mit Treibstoff und helfende Hände beim Entlüften der Leitungen brachten die Fuhre dann wieder schnell ans Laufen – zu- erst aber nur bis zur 5 km entfernten Tank- stelle, bevor die Fahrt nach Bourscheid weiterging, wo eine Kaffeepause in der Brasserie du Vieux Moulin eingelegt wurde.

Die restlichen 40 km führten uns dann wieder in Richtung Süden, wobei die Fahrzeug- kolonne stets kürzer wurde, da verschiedene Teilnehmer nicht mehr bis nach Walferdingen zurückfuhren und den Heimweg von unterwegs antraten. Die anderen nutzten die Gelegenheit, um beim gemeinsamen Abend- essen im Restaurant „La Ciociara“ den Tag Revue passieren zu lassen.

TEXT UND FOTOS Guy M.


Afterwork – Tour

Ein lauer Sommerabend…

Was bei den Mitgliedern anderer Oldtimer- clubs auf reges Interesse stößt, das müsste doch auch bei unserem Club eine willkommene Bereicherung unseres Angebotes sein! So ähnlich waren die Überlegungen, als wir unsere erste Afterwork-Tour planten. Vorstandsmitglied Guy Rolling hatte die Strecke ausgesucht und das Roadbook für diese erste Feierabendausfahrt erstellt.

Am Mittwoch den 4. August 2021 hatten sich rund 20 Teams um 18 Uhr beim „Freiheitsbaum“ nahe Strassen eingefunden. Das Wetter war der Saison entsprechen gut und die Sonne war auch noch mit von der Partie, sodass die Cabriofahrer das Frischluftvergnügen in vollen Zügen genießen konnten. Bridel, Tüntingen, Useldingen, Grosbous, Grevels und Heiderscheid waren Zwischenetappen auf der rund 60 km langen Strecke in Richtung Norden, bevor es in der Nähe von Bockholz wieder südwärts ging. Zum Teil kleine Nebenstraßen und schöne Landschaf- ten im warmen Abendlicht trugen dazu bei, dass diese Tour ein voller Erfolg wurde. Über Bourscheid, Welscheid, Feulen und Colmar- Berg führten uns die letzten 45 Kilometer nach Keispelt, wo wir uns auf der Terrasse des „Den Dem Café“ bei leckerem Flammkuchen verwöhnen ließen.

Die Teilnehmer hatten sich ausnahmslos über diese Neuerung gefreut und begrüßten die Tatsache, dass kürzere Touren, für die sie keinen ganzen Tag einplanen müssen, durch- aus eine Ergänzung zu den üblichen längeren Ausfahrten darstellen. Mit Sicherheit werden die Afterwork-Touren in Zukunft weiterhin in die Jahresplanung aufgenommen.

TEXT UND FOTOS Guy Muller


Rentrées’tou

Die erste Ausfahrt nach den Sommerferien

Unserer langjährigen Gepflogenheit entspre- chend fand auch dieses Jahr unsere „Rentrées- tour“ in der ersten Septemberhälfte statt. Die von Gérard Reis, Raymond Echternach und Jean-François Zimmer organisierte Rundfahrt startete am Sonntag, dem 5. September 2021 an der Kontrollstation in Lorentzweiler. Blauer Himmel und gute Stimmung unter Freunden waren das Erfolgsrezept für eine genussvolle Tour über Land. Gestartet wurde erstmals im Halbminutentakt, um die Fahrzeugkolonne etwas auseinander zu ziehen, wobei die Alleinfahrer und die weniger Roadbook-Erfahrenen sich aber sogleich an den Vordermann anhängen konnten.

Über Blaschette, Altlinster und Bourglinster führte uns die Tour durch kleine Dörfer mit ihren zahlreichen baulichen Zeugen der vergangenen Jahrhunderte und malerischen Ausblicken in die sanft hügelige Landschaft. Reuland, Christnach und Fels waren die nächsten Stationen, entlang der Täler und Felsformationen, bevor es am Schiessentümpel vorbei in Richtung Echternach ging. Nach 80 km wartete dort an der Jugendherberge ein leckeres Barbecue auf uns, und wohlgestärkt setzte sich die Truppe anschließend wieder für die zweite Tagesetappe in Bewegung.

Scheidgen, Brouch und Wecker waren einige der Ortschaften, die wir in Richtung Grevenmacher durchquerten. Die Gruppe fuhr der Mosel 20 km entlang bis nach Stadtbredimus, bevor es wieder landeinwärts ging. Bous, Frisingen und Bettembourg lauteten die nächsten Stationen, ehe das Roadbook uns über Esch-Alzette nach Differdingen führte. Endstation war die hiesige Mikrobrauerei “Flower et Bare Brewing“, wo uns einer der Inhaber die Anlagen erklärte und mit vielen interessanten Informationen unseren Wissensdurst stillte. Doch auch der körperliche Durst sollte nicht zu kurz kommen: eine Verköstigung der verschiedenen Spezialbiere, begleitet von schmackhaften Häppchen, rundete den Be- such dieser aussergewöhnlichen Brauerei ab.

TEXT UND FOTOS Guy Muller


Hierschttour

Herbstliche Stimmung und viele Umleitungen

Viele Clubmitglieder hatten sich den Samstag 2. Oktober 2021 fest in den Kalender einge- tragen, um an der letzten gemeinsamen Aus- fahrt der Saison teilzunehmen. Die Vorfreude auf dieses Treffen war groß, wurde aber auf mancherlei Weise getrübt.

Vorstandsmitglied Patrick Wehr hatte mit genügend zeitlichem Abstand die Route ausgewählt und das Roadbook erstellt. Das war gegen Ende des Kollektivurlaubs im Bauwesen – da war die Welt der Straßen noch in Ordnung. Als wir einige Tage vor der Aus- fahrt die Strecke zur Kontrolle noch einmal abfuhren, waren die fleißigen Arbeiter des Straßenbaus aus der Urlaubsstarre erwacht, und die erste Hälfte der Strecke war mit Ab- sperrungen und Umleitungen gespickt. Da blieb nur noch eins: Wieder von vorne anfangen und eine neue Route suchen, was nach ei- nigem Hin und Her dann schließlich gelang. Der gewählte Tag war im wahrsten Sinne des Wortes getrübt, denn das Wetter bescher- te uns Nebel und Regen. Die 52 Teilnehmer wurden bei einsetzender Herbstwitterung am Park & Ride Junglinster, wo der Start erfolgte, ordentlich abgekühlt und angefeuchtet. Zu- sätzlich musste sich unser Clubvorsitzender Jean-François Zimmer mit einer Hiobsbotschaft an uns wenden. Unser langjähriges Mitglied und regelmäßiger Teilnehmer an unseren Ausfahrten, Raoul Roos, der auch zu dieser Tour angemeldet war, war nur wenige Tage vorher völlig unerwartet gestorben.

Nach einer kurzen Gedenkminute an unseren Clubfreund konnte die Hierschttour dann trotz bedrückter Stimmung starten. Auf gewundenen Wegen ging die Tour über Berg, Manternach, Bech, Breidweiler und Christnach in Richtung Fels. Auf rund 5 km kreuzten wir die „Luxembourg Classic“, die auch an diesem Tag dieselbe Gegend erkundete und in Fels einen Kontrollpunkt eingerichtet hatte, wo die Teilnehmer einen Stempel ins Fahrtenbuch bekamen. Das war eine nette Abwechslung für uns, und so bekamen wir einen Großteil der teilnehmenden Fahrzeuge dieser Veranstaltung zu Gesicht.

Ab Fels steuerten wir den Norden des Landes an, legten aber schon nach 10 km eine Pause in Diekirch ein, wo eine Besichtigung des Mi- litärmuseums auf dem Programm stand. Für die einen von uns war es ein Wiedersehen, für andere ein erstes Kennenlernen dieser Einrichtung: auf 30.000 qm werden anhand von rund 100.000 Ausstellungsstücken, vom kleinsten Artefakt bis zum ganzen Panzer, die Gräuel des Krieges im allgemeinen, und vor allem aber diejenigen der Ardennenoffensive thematisiert.

Nach diesem zum Nachdenken anregenden Zwischenstopp setzte sich unsere Fahrzeugkolonne wieder in Bewegung, wobei allerdings kurz nach Diekirch für einen der Teilnehmer die Fahrt wegen eines Defektes am Fahrzeug abrupt zu Ende war. Nachdem sein Auto zur nahen Werkstatt abgeschleppt worden war, konnte der Fahrer dann doch als Passagier bei anderen Teilnehmern die Tour zu Ende mitfahren. Nach einer mit 105 km etwas längeren Teiletappe, legten wir in Heinerscheid eine Pause ein, wo wir im Restaurant „Cornelyshaff “ zu Mittag aßen.

Die Nachmittagsetappe verlief planmäßig. Der Nieselregen des Vormittags hatte nicht lange angehalten, aber der Himmel blieb den ganzen Tag trüb. Leider konnten wir die schönen Aussichten nicht so genießen wie bei gutem Wetter. Clerf, Drauffelt und Wiltz lagen auf unserer Strecke, bevor wir Esch- Sauer erreichten, wo wir an der Staumauer eine Pause einlegten, um uns die Beine zu vertreten und Kontakte zu den Clubfreunden zu pflegen.

Die letzten 50 km der Tour warteten dann doch noch mit zwei kurzfristig eingerichteten Umleitungen auf. Arsdorf, Rambrouch, Saeul und Schweich waren einige Orte, die wir durchquerten, bevor wir Beckerich erreichten. Diejenigen, die sich noch nicht aus der Kolonne ausgeklinkt und den Nachhauseweg angetreten hatten, ließen im Restaurant „An der Millen“ den Tag gemütlich ausklingen. Um den Mühlenbach von oben aufzufüllen, hatte der Wettergott seine Schleusen kurz vorher wieder geöffnet, so dass der Tag so nass aufhörte, wie er begonnen hatte.

TEXT UND FOTOS Guy M.